Veränderung in der Weiterbildung
Die Umstellung auf Wasserstoff erfordert teilweise eine Anpassung der Qualifikationen der Arbeitnehmer/-innen. In Branchen, die bereits mit brennbaren und explosionsfähigen Gasen arbeiten, fällt diese geringer aus, in anderen Sparten etwas höher.
Bei Experten und Spezialisten bedarf es neuer Ausbildungsinhalte und Weiterbildungsangebote, von der Kenntnis spezifischer Eigenschaften von Wasserstoff (etwa Versprödung von Metallen) bis hin zur Urteilsfähigkeit, unter welchen Umständen der Einsatz von Wasserstoff gegenüber anderen Optionen sinnvoll ist.
Neue Anforderungen
- Technische Kompetenzen: je nach betroffenem Berufsfeld
- Soziale Kompetenzen: Teamarbeit, interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Methodische Kompetenzen: Urteilsfähigkeit, Problemlösungsstrategien, Digitalisierung
Betroffene Berufsfelder
Die Nutzung von Wasserstoff für den ökologischen Umbau des Wirtschaftssystems berührt zahlreiche Berufsfelder aus verschiedenen Branchen. Hier sind einige der wichtigsten Berufsfelder aus unterschiedlichen Branchen mit beispielhaft aufgeführten Berufen für die Arbeit mit Wasserstoff:
- Wasserstoffproduktion: Ingenieur/-innen für Elektrolyse-Technologien, Chemiker/-innen für Wasserstoffherstellung (Elektrolyse, Dampfreformierung mit CCS, Pyrolyse)
- Erneuerbare Energien: Windkraft- und Solarenergie-Spezialist/-innen zur Erzeugung von grünem Strom (als Energiequelle zur elektrolytischen Herstellung von Wasserstoff)
- Speicherung und Transport: Ingenieur/-innen für Wasserstoffspeicher (Drucktanks, Flüssigwasserstoff, LOHC) und Pipeline-Technologie
- Stahlindustrie: Materialwissenschaftler/-innen und Prozessingenieur/-innen zur Umstellung auf Direktreduktion mit Wasserstoff
- Chemieindustrie: Fachkräfte für die Nutzung von Wasserstoff in der Ammoniak- und Methanolproduktion
- Zement- und Glasindustrie: Ingenieur/-innen zur Dekarbonisierung durch Wasserstoffeinsatz
- Mobilitätsindustrie: Fahrzeugingenieur/-innen für Brennstoffzellen- und Wasserstoffantriebstechnologien
- Luft- & Schifffahrt: Experten für alternative Treibstoffe (z.B. e-Fuels, Ammoniak, Wasserstoffturbinen)
- Logistik & Infrastruktur: Fachkräfte für Wasserstofftankstellen und Versorgungsnetzwerke
- Materialforschung: Wissenschaftler/-innen für wasserstoffresistente Werkstoffe
- Brennstoffzellentechnologie: Physiker/-innen und Ingenieur/-innen zur Effizienzsteigerung
- Politik & Ökonomie: Experten für Förderprogramme, CO₂-Bepreisung und Wasserstoffstrategie
- Anlagenbau: Fachkräfte für den Bau von Elektrolyseuren, Speicheranlagen und Pipeline
- Energie-Management: Softwareentwickler/-innen für Smart Grids und Wasserstoffhandelssysteme
- Automatisierung & KI: KI-Expert/-innen für Prozessoptimierung und Sicherheitskontrollen
Kurz gesagt: Der Wasserstoffsektor ist ein interdisziplinäres Feld, das von Ingenieurwissenschaften über IT bis hin zu Politik und Logistik reicht.