Fortbildung oder Weiterbildung?
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Fortbildung und Weiterbildung häufig synonym verwendet. Tatsächlich verbergen sich dahinter jedoch unterschiedliche Bildungsmaßnahmen.
Fortbildung
Als Fortbildung wird eine berufsspezifische Bildungsmaßnahme bezeichnet, die dazu dient, bereits vorhandene Fähigkeiten zu erweitern oder zusätzliche Fähigkeiten für die aktuell ausgeübte Tätigkeit zu erwerben.
Voraussetzungen für eine Fortbildung sind eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie einschlägige Berufserfahrung.
Je nach Zielsetzung unterscheidet man folgende Arten der Fortbildung:
- Erhaltungsfortbildung zur Auffrischung von bereits vorhandenem Wissen
- Erweiterungsfortbildung zum Ausbau bereits vorhandener Qualifikationen
- Anpassungsfortbildung zum Anpassen beruflicher Kompetenzen an neue Standards
- Aufstiegsfortbildung für eine Tätigkeit auf höherem Qualifikationsniveau
Anbieter von Fortbildungen sind neben Berufsverbänden und Kammern (z. B. Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer) auch private Fort- und Weiterbildungsträger.
Die Kosten werden häufig vom Arbeitgeber übernommen, insbesondere dann, wenn die Fortbildung vom Arbeitgeber initiiert wird.
Weiterbildung
Bei einer Weiterbildung wird das eigene Fachwissen vertieft oder zusätzliche Fertigkeiten oder Qualifikationen erworben. Ziel ist es, sich beruflich weiterzuentwickeln oder auf sich auf eine neue Tätigkeit vorzubereiten, z. B. im Falle einer beruflichen Neuorientierung.
Eine Weiterbildung kann, muss aber nicht in Zusammenhang mit der aktuellen Tätigkeit stehen oder auf sie aufbauen. In erster Linie dient sie immer dazu, das persönliche Qualifikationsprofil zu erweitern, beispielsweise für eine berufliche Neuorientierung.
Anbieter von Weiterbildungen sind neben (Fach-)Hochschulen und Fernuniversitäten auch zertifizierte Weiterbildungsträger. Die Dauer einer Weiterbildung kann zwischen 6 und 12 Monaten in Vollzeit oder 1,5 – 4 Jahre in Teilzeit betragen. In der Regel schließt eine Weiterbildung mit einer Prüfung und einem Zertifikat ab, in dem die erworbenen Qualifikationen aufgelistet werden.
Die Kosten für eine Weiterbildung werden entweder vom Arbeitgeber übernommen oder privat finanziert. Je nach individuellen Voraussetzungen kommt möglicherweise auch eine Förderung infrage (z. B. im Falle einer drohenden Arbeitslosigkeit).